UCA Januar, Februar 2010

Kapstadt, den 15.1.2010 UCANEWS 1/2010
Wir wünschen Ihnen ein gesundes neues Jahr und Gottes reichen Segen. Für Südafrika ist das lang erwartete Jahr der Fussballweltmeisterschaft angebrochen. Überall werden schöne Stadien vollendet, Strassen erneuert, Unterkünfte verbessert und die Hoffnung auf ein gutes Geschäft erzeugt. Um Gottes Segen zu Allem zu erbitten, soll am 22. März im neu vollendeten 68.000-Sitze Stadion von Green Point ein grosses Gebetstreffen stattfinden.
Hochzeit des Staatspräsidenten
Das Jahr 2010 begann in Südafrika mit einer Hochzeit des Staatspräsidenten Jacob Zuma. Am 4. Januar 2010 heiratete er seine fünfte Frau, Thobeka Madiba. Sie ist die Dritte im Kreise der jetzigen Ehefrauen, d.h. der Hauptfrau Sizakele Khumalo und der vor zwei Jahren angeheirateten Nompumelelo Ntuli. Von Nkosasana Dlamini Zuma, der südafrikanischen Innenministerin, ist er geschieden. Eine weitere Frau, Kate Mantsho, beging im Jahre 2000 Selbstmord. Er hat auch noch zwei Verlobte, u.zw. Bongi Ngema, für die bereits der volle Brautpreis bezahlt ist, und die Swazi-Prinzessin Sebentile Dlamini, für die 10 Kühe angezahlt sind. 1) Jacob Zuma hat offiziell 19 Kinder. Im vorletzten Oktober wurde ihm ein aussereheliches Töchterchen geboren, Tandekile Matina Zuma, dessen Mutter eine Tochter des Fussballbosses Irvin Khoza ist. - Die Polygamie ist ein wichtiger Bestandteil der Zulukultur und ist in Südafrika gesetzlich erlaubt.Dennoch kam es zu einer heftigen öffentlichen Debatte. “Ist die Vielweiberei recht?” fragte man in Kirchen und Medien. Die Schwarzen, darunter besonders die Zulus, bewundern ihren im afrikanischen Stammesbrauchtum verankerten Staatschef, doch erhoben sich vor allem christliche (auch schwarze) Stimmen, die sich für die monogame Ehe aussprachen. Denn im Matthäusevangelium 19, 4-6 steht: “Habt ihr nicht gelesen, was in den Heiligen Schriften steht? Dort heisst es, dass Gott am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Und er hat gesagt: ‘Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Und was Gott zusammengefügt hat, sollen Menschen nicht scheiden.’” Auch Paulus hat im ersten Korintherbrief 7,2 gesagt: “Jeder Mann soll seine Ehefrau haben und jede Frau ihren Ehemann.” Kirchenführer sollen mit gutem Beispiel vorangehen: “Ein Diakon darf nur einmal verheiratet sein. Er muss seine Kinder zum Guten anhalten und sein Hauswesen ordentlich führen.” (1. Timotheus 3,12)
Obwohl es in der Bibel viele Beispiele von Vielweiberei gibt, zeigt sie doch immer wieder ihre bösen Folgen auf. Abraham musste Hagar und Ismael verstossen. Esau verlor sein Erbrecht, Jakob litt viel Schmerz um seinen Lieblingssohn. David musste sich gegen rivalisierende Söhne wehren, und Salomo fiel von Gott ab. Die Monogamie, die unsere Zivilisation bestimmt, ist Gottes primäre Gesellschaftsordnung. Sie gibt der Familie Respekt und Würde. Sie festigt die Liebe und gibt Kindern einen sicheren Hort. In ihr finden Frauen und Nachkommen Achtung und Schutz, was es im polygamen Heidentum in gleicher Art nicht gibt.
Matrikulationsergebnisse
Das Jahr 2010 fing aber auch mit einer grossen Enttäuschung an. Anfang Januar wurden die südafrikanischen Matrikulationsergebnisse bekannt gegeben. Zwar haben mehr Matrikulanten als zuvor eine Universitätszulassung bekommen, aber die Gesamtnoten sind um 10% auf 60,7% gesunken, besonders in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaft und Buchführung, und das, obwohl ein Fünftel des Staatshaushaltes für Bildung ausgegeben wird. Es ist besonders der Verlust christlicher Prinzipien im staatlichen Schulsystem, der sich peinlich bemerkbar macht. Denn während säkulare Schulen oft verwahrlost und voller Probleme sind, verzeichnen christliche Schulen und Heimschulen gute Resultate. Zum Beispiel haben Matrikulanten an den christlich-afrikaansen CVO Schulen zu 99% ihre Prüfungen bestanden und besonders gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern erzielt. 2) Auf der Missionsstation KwaSizabantu in Natal, in der Schule Domino Servite, zeichnete sich gar ein Schüler aus, der vorher wegen Drogenabhängigkeit und Gewalt von einer staatlichen Schule verbannt worden war. 3) Dieses bestätigt wieder den Grundsatz “Des Herren Furcht ist Anfang der Erkenntnis.” (Sprüche 1,7 - Lutherbibel)Schon ehe all diese Resultate bekannt waren, hatte Dr Erich Leistner, der ehemalige Direktor des Afrika Instituts, in seiner Südafrika Jahresübersicht 2009 unter dem Titel “Erziehungswesen” wie folgt geschrieben: “Hier liegen die langfristig folgenschwersten Versäumnisse. Im Mai berichteten Experten dem Minister: ‘… für alle praktischen Zwecke ist die Kultur des Lehrens und Lernens verschwunden, besonders in ländlichen Gebieten und Townships.’ Rund 80% aller Schulen werden als dysfunctional bezeichnet. Sachkenner sprechen von einer ‘nationalen Katastrophe.’ Anlässlich der letztjährigen Ergebnisse des immer anspruchsloseren Matrikexamens, hiess es, nun warte wieder Versagen auf den Grossteil einer unzulänglich vorbereiteten Schülergeneration. Die Fehlleistungen des Unterrichts beginnen schon in den ersten Schuljahren und werden danach laufend verstärkt. Laut Graeme Bloch, einem Sachkundigen, besassen nur 0,1% der Grad 3 Schüler in Township Schulen der Westkap die nötigen Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen, verglichen mit 62% der Schüler in vormals rein weissen Schulen. Während etwa einer von 10 weissen Matrikulanten mit der Note A abgeht, ist es bei Schwarzen einer in Tausend. Zurecht wird auf die unzulängliche Ausrüstung vieler Schulen für Schwarze hingewiesen - 79,5% haben keine Bücherei, 17% keinen Stromanschluss und 31% sind von Bohrloch- oder Regenwasser abhängig – doch Kenner sind sich einig, dass das eigentliche Problem weniger der Mangel an Hilfsmitteln, sondern die Qualität des Unterrichts ist. Zur Fortbildung der weithin ungenügend qualifizierten Lehrer wird praktisch nichts getan, und seit Jahren bleibt es beim Reden wegen Wiedereröffnung der bald nach 1994 geschlossenen Lehrerkolleges. Auf Betreiben der Lehrergewerkschaften wurden Schulinspektoren sowie sonstige Leistungskontrollen abgeschafft und die Auszeichnung tüchtiger Lehrer entmutigt.”
Christen, Kirchen und Missionen
Die Sozialisten und Kommunisten behaupten gerne, dass alles Gute von ihnen käme und dass die Christen wenig geleistet hätten. Das Gegenteil ist aber der Fall. Die Christen sind auch heute noch in Südafrika sehr aktiv und nehmen grosse Verantwortungen auf sich. Sie evangelisieren, unterrichten, bilden aus, sammeln und helfen, wo sie nur können. Fast jeder Christ hat eine Art Privatmission, fast jeder ist ein barmherziger Samariter. Jeder hält sich an das Prinzip: “Lass dich nicht durch das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.” (Römer 12,21) Oft werden die Südafrikaner dabei von überseeischen Christen unterstützt. Zum Beispiel haben amerikanische Gemeinden ganze Container mit Bibeln geschickt, und die Frontline Fellowship Mission hat diese in afrikanischen Ländern verteilt. Auch die Koreaner missionieren in Südafrika. Überall gibt es auch junge freiwillige Entwicklungshelfer. Die charismatischen Kirchen sind besonders lebendig, und sehr erfolgreich ist auch die Mission KwaSizabantu. In Natal evangelisiert ein Kartoffelfarmer mit Namen Angus Buchan. Jedes Jahr veranstaltet er auf seiner Farm ein “Treffen der mächtigen Männer.” Dieses Jahr sollen über 200.000 Männer daran teilnehmen. Auch die Schriftenmissionen sind aktiv. Die Bibelgesellschaft, die Radiostationen, die christlichen und Heimschulen, alle erfüllen den grossen Auftrag Christi. In Stellenbosch gibt es einen Unternehmer, André Venter, der auf eigene Kosten ein Wandbild des schmalen und breiten Weges druckt und verteilt. Ein von ihm eigens angestellter indischer Evangelist hat bereits über 2 Millionen davon in Schulen und Kirchen im In- und Ausland gratis verteilt.Aber nicht alle Christen und Kirchen sind gleich effektiv. Viele leiden noch an einem von der ‘Befreiungstheologie’ hervorgerufenen Schuldkomplex und haben nicht den Mut, Jesus Christus frei und offen zu bekennen. Dann machen sie das zweite Gebot zum ersten, indem sie fälschlich sagen: das erste Gebot ist “Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst” und tun ihm alles Gute. Aber Christus hat gesagt: “Das wichtigste Gebot ist… Liebe deinen Gott von ganzem Herzen und mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft.” (Markus 12,29-30) Wer sich an diese Reihenfolge hält, kann auf Gottes vollen Segen und Erfolg hoffen.
Möge das Jahr 2010 für Sie, wie für uns, Gutes und Schönes bringen. Möge der Herrgott Sie reichlich segnen und Ihnen viel Erfolg schenken. Mögen auch die Fussballweltmeisterschaften nur Freudiges bringen. Denn wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten. Wer auf den Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.
D. Scarborough.
Anmerkungen: 1) Mail & Guardian, All the president’s women, 7.1.2010
2) Die Afrikaner, Afgelope Matriekuitslae van CVO-skole 99%, 15-21 Januar 2010. 3) Sunday Times, ‘Hopeless pupil’ stuns everyone, 3.1.2010.